Themenspezifischer Beirat
Demenz
Die Bezeichnung Demenz beschreibt eine andauernde Gedächtnisstörung, die seit mindestens 6 Monaten besteht und eine Einschränkung der Alltagsfertigkeiten zur Folge hat. Kognitive Leistungen wie z.B. die Orientierung, Sprache oder das Vermögen, Personen oder Gegenstände wieder zu erkennen, können gestört sein. Der Begriff beschreibt keine einzelne Erkrankung sondern vielmehr ein Syndrom, also eine Kombination aus verschiedenen Krankheitssymptomen. Ein Demenz-Syndrom kann verschiedene Ursachen haben, die z.T. spezifische Behandlungsmöglichkeiten und Therapien notwendig machen.
Die Forschungsambulanz der Sektion Gerontopsychosomatik und dementielle Erkrankungen der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsmedizin Rostock und des DZNE Rostock/Greifswald ist die Schnittstelle zwischen der Routineversorgung und der klinischen sowie bevölkerungsbasierten Forschung am Standort. Der Fokus der Klinischen Demenzforschung ist es, die Frühdiagnose und Behandlung von Demenz mit Schwerpunkt auf Alzheimer Erkrankung (AD) zu verbessern, neue Technologien in realen Umgebungen zu evaluieren und Patientinnen und Patienten sowie Betreuer in den Innovationsprozess einzubeziehen.
Der erste Schwerpunkt der klinischen Demenzforschung zielt darauf ab, Diagnose- und Interventionskonzepte von der Phase der methodischen Entwicklung über den Einsatz in spezialisierten Settings bis in die Routineversorgung zu übertragen.
Der zweite Schwerpunkt ist die Entwicklung und Implementierung von Informations- und Kommunikationstechnologien (z.B. tragbare Sensoren), um von der Patientin bzw. dem Patienten gegebene reale Endpunkte für klinische Studien zu erfassen. Diesen Technologien dienen ebenfalls zur Verlaufsbeobachtung der Krankheitsprogression und können bei der Bestimmung von Interventionseffekten unterstützen.
Ergänzend untersuchen wir in Zusammenarbeit mit der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft, Sektion MV, die Machbarkeit, Wirksamkeit, Implementierung und Umsetzung von patienten- und angehörigenzentrierten Interventionen.