Themenspezifischer Beirat Forensik
Die forensische Psychiatrie ist ein Teilgebiet der Psychiatrie, das sich mit Menschen befasst, die aufgrund einer psychischen Erkrankung Straftaten begangen haben. Diese Menschen sind häufig in geschlossenen Einrichtungen, dem sogenannten Maßregelvollzug, untergebracht. Ziel der Behandlung im Maßregelvollzug ist es, das Risiko weiterer Straftaten zu reduzieren. Dabei kommen verschiedene medikamentöse, psychologische und sozialtherapeutische Maßnahmen zum Einsatz. Am Ende der Behandlung soll der Patient oder die Patientin wieder in die Gesellschaft integriert werden und beim Aufbau eines erfüllten Lebens unterstützt werden.
Menschen, die in forensisch-psychiatrischen Einrichtungen untergebracht sind, sind für die Zeit ihrer Therapie in ihren Rechten eingeschränkt (sie können z. B. die Klinik nicht alleine verlassen, dürfen kein Handy besitzen, nur eingeschränkt Besuch empfangen, usw.). Es besteht daher ein ausgeprägtes Machtgefälle zwischen den Patientinnen und Patienten und dem Personal. Umso wichtiger ist es, die Patientinnen und Patienten in ihren Rechten zu stärken und sie in ihre eigene Behandlung, aber auch in die Forschung einzubeziehen.
Wichtige Forschungsfragen in der Forensik sind z. B.:
- Welche Therapien helfen Menschen nicht mehr straffällig zu werden?
- Wie erleben Patientinnen und Patienten ihre Unterbringung?
- Wie kann Gewalt innerhalb der Klinik reduziert werden?
- Wie kann man Patientinnen und Patienten ermutigen, an den Therapien teilzunehmen?